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Im Gespräch mit Sven Grasser zu Plattformen

Stefan Zörner Stefan Zörner
29.11.2023

Lesezeit: 5 Minuten

Sven Grasser, Softwarearchitekt bei der DATEV, hält auf dem Architektur-Punsch 2023 einen Vortrag zu Entwicklungsplattformen für die Cloud. Stefan Zörner hat sich dazu mit ihm unterhalten.

 

(Stefan Zörner) “Hallo Sven! Schön, dass Du Zeit hast! Magst Du ein bisschen was zu Dir erzählen?"

Sven Grasser: Gern. Ich bin Sven und arbeite als Senior Softwarearchitekt bei der DATEV in Nürnberg. Bei DATEV bin ich schon seit über 27 Jahren beschäftigt und habe dort zu Beginn Datenverarbeitungskaufmann gelernt, mit so Sachen wie C++, COBOL und Assembler auf dem Mainframe …

(StefanZ) “Wow! Und was machst Du bei der DATEV jetzt?"

Sven: Die DATEV ist eine Genossenschaft für steuerberatende Berufe, also Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Rechtsanwälte. Diese und deren Mandanten sind quasi unsere Kunden. Ich bin im Entwicklungsbereich „Steuern“ unterwegs. Dort bauen wir Lösungen im steuerlichen Umfeld, also z.B. für die Erstellung von Steuererklärungen, deren Übermittlung zur Finanzverwaltung oder Services für die Kollaboration zwischen Kanzlei und Mandanten.

Durch Cloud-Lösungen wollen wir auch die Aufwände in den Kanzleien reduzieren.

Aktuell haben wir erfolgreiche Desktop-Lösungen in den Kanzleien im Einsatz, die aber in die Jahre kommen. In Zukunft wollen wir Lösungen anbieten, welche die Prozesse in den Kanzleien verbessern. Also weniger manuelle Tätigkeiten, ortsunabhängiges Arbeiten ermöglichen, weniger Wartungs- und Betriebsthemen mit unserer Software verursachen. Durch Cloud-Lösungen wollen wir die Aufwände in den Kanzleien z.B. auch für Backups oder Updates reduzieren.

(StefanZ) “Das Vorhaben, an dem Du konkret mitarbeitest. Was macht das? Was macht es besonders …? Kannst Du darüber ein bisschen erzählen?"

Sven: Bei uns setzen unsere Steuerfachexpert:innen – also keine klassischen IT-ler – selbst steuerliche Vorgaben in Code um. Das sind zum Beispiel Berechnungen oder Validierungsregeln … Das war bereits in den Desktop-Lösungen so und soll auch in Zukunft so bleiben.

Weiterhin haben wir eine ganze Reihe an Steuerprogrammen für die unterschiedlichen Steuerarten (Körperschaftssteuer, Einkommenssteuer, Umsatzsteuer, …) – insgesamt ca. 13 Stück.

(StefanZ) “Mit welchen Lösungsansätzen adressiert Ihr diese Problemstellung?"

Sven: Wir haben uns entschieden eine Entwicklungsplattform zu schaffen, die es unseren Steuerfachexpert:innen ermöglicht, ihre Lösungen auch in Cloud Native Services zu gießen. Das hatte auch zur Konsequenz, dass wir die Organisation an das Vorgehen darauf ausrichten müssen. Wir haben nun Plattform-Teams, welche die Produktteams (also die Steuerfachexpert:innen) in die Lage versetzen, effizient Steuerprodukte zu bauen.

(StefanZ) “Kannst Du auch ein bisschen was zu den Technologien erzählen, die Ihr einsetzt?"

Sven: Die Produkte, die am Ende herausfallen, sind im Backend Cloud Native Services in Java mit Spring Boot. Die Frontends sind Single-Page-Applications in Angular. Das Ziel ist, dass die Anwender:innen in der Kanzlei mit der Plattform entwickelte Software nicht von “konventionell” entwickelter Software unterscheiden können. Gleiches gilt auch für die Steuerfachexpert:innen: Die konfrontieren wir nicht direkt mit den Cloud Native Technologien, sie arbeiten mit einer für sie entwickelten steuerspezifischen DSL.

Sven Grasser (DATEV) im Gespräch mit Stefan Zörner (embarc) in Teams

(StefanZ) “Du bist ja bei unserem Architektur-Punsch mit einem Erfahrungsbericht dabei. Wovon wirst Du denn dort genau berichten?"

Sven: Ich stelle vor, aus welchen Bausteinen unsere Entwicklungsplattform konkret besteht. Und wie aus den von Steuerfachexpert:innen entwickelten Artefakten dann die Cloud Native Services werden. Dabei gehe ich auch auf Herausforderungen und Risiken ein, denen wir uns gerade stellen.

(StefanZ) “Magst Du eines davon nennen, um unsere Punsch-Besucher neugierig zu machen …?"

Sven: Sowohl die Plattform als auch die darauf basierenden Produkte iterativ entstehen zu lassen, ist spannend und herausfordernd. Wir wollen ja 13 Produkte migrieren, können und wollen das nicht auf einen Schlag tun. Also das richtige Maß zwischen proaktivem und reaktivem Ansatz zu finden, ist eine typische Herausforderung.

(StefanZ) “Wieviel technisches oder steuerfachliches Verständnis muss ich haben, um Deinem Vortrag folgen zu können?"

Sven: Es ist kein tiefes Wissen von DSL-Entwicklung und den zugehörigen Entwicklungsumgebungen nötig. Wenn Du offen bist für neue oder andersartige Lösungsansätze bist Du genau richtig.

(StefanZ) “Hattest Du mal ins Punsch-Programm geguckt? Was findest Du da interessant? Gibt es etwas, was Du selbst besuchen möchtest?"

Sven: Einiges. Der Praxisbericht von bonprix zur verteilten Architekturarbeit ist auf jeden Fall auch für uns spannend. Und auch das Thema von Lufthansa Systems („Agile Transformation“) passt gut zu unseren Themen. Auch auf das, was Kim und Alex angekündigt haben, freue ich mich schon sehr.

(StefanZ): “Vielen Dank für das Gespräch ich freue mich schon auf Deinen Beitrag auf dem Punsch!

 

Architektur-Punsch 2023

Ein geselliger Vorweihnachtsnachmittag mit tollen Menschen, spannenden Vorträgen und vielen interaktiven Formaten.

Der Vortrag von Sven Grasser zu Entwicklungsplattformen ist Teil unseres Architektur-Punsches 2023 am 14. Dezember. Natürlich gibt es da noch weitere spannende Programmpunkte zu entdecken. Einfach anmelden! Details hier …

Architektur-Punsch 2023